Giovanni Battista Tiepolo (Giambattista) / Portrait eines jungen Mannes mit Barett, den Kopf in die rechte Hand gestützt / 18. Jahrhundert / Rötel, weiß gehöht
Adolf von Hildebrandt / Rastender Merkur / 1885/86 / Bronzeguss
Paul Baum / Weg nach Niedergrunstedt / 1886 / Öl auf Leinwand

Führung. „Fürstliche Geschenke“ Schloss Belvedere

Samstag, 16. 09. 2017, 17:00 Uhr

"Fürstliche Geschenke – Prunkvasen aus Berlin und St. Petersburg"

Sonderausstellung im Schloss Belvedere, Grauer Salon

Führung mit Cornelia Irmisch

In der Ausstellung werden seit 30. April sieben besondere Exponate präsentiert, die zum einen aus der Kaiserlichen Manufaktur St. Petersburg stammen und zum anderen aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin. Die sechs prunkvollen großformatigen Vasen und ein meisterhaft bemalter Porzellantisch kamen als ausgewählte Geschenke in das Weimarer Herzogshaus. Sie repräsentieren zum einen die engen familiären Bande zwischen Großherzogin Maria Pawlowna und ihren Familienmitgliedern, zum anderen demonstrieren sie ein politisches Signal der Zusammengehörigkeit.Die Prunkvasen russischer Provenienz gelangten vermutlich um die Mitte des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Weimarer Herzogshauses und zeigen Kopien nach berühmten Gemälden alter Meister aus der Ermitage. In der Regierungszeit des Kaisers Nikolaus I. spezialisierte sich die Manufaktur auf große Bildervasen, um den Porzellanmalern für die meisterhafte Umsetzung der Vorlagen die benötigte großformatige Fläche zu bieten. Eine monumentale Bildervase in Amphorenform mit einer Höhe von über 1.80 m datiert in das Jahr 1861 und zeigt das späteste Modell aus der Kollektion Petersburger Prunkporzellane.Zwei großformatige Vasen in Kraterform stammen aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin und gelangten als Geschenke 1835 und 1841 an Carl Friedrich und Maria Pawlowna. Ein im März 1835 von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen nach Weimar gesandtes Exemplar zeigt das vom Dach des Doms aufgenommene Panorama des Berliner Lustgartens. Die zweite Vase im gleichen Dekorationsschema gelangte 1841 nach Weimar und zeigt eine umlaufende, vom Babelsberg aus gesehene Ansicht von Potsdam. Besondere Bauten wie die Glienicker Brücke, das Marmorpalais, die Zichorienmühle und Schloss Glienicke sind in feiner Ausführung detailgetreu wiedergeben und bilden mit den zarten Staffagefiguren eine lebendige Momentaufnahme. Die Vasen sind als Ausdruck der engen Verbindung beider Dynastien zu sehen, heirateten doch die Töchter Maria Pawlownas und Carl Friedrichs Preußische Prinzen. Maria von Sachsen-Weimar-Eisenach wurde 1827 mit Prinz Carl von Preußen vermählt, ihre Schwester Augusta nahm zwei Jahre später Prinz Wilhelm von Preußen zum Mann, wurde damit Königin von Preußen und 1871 Deutsche Kaiserin.Abgerundet wird das Ensemble durch einen runden Porzellantisch aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin mit der allegorischen Darstellung der Nacht, die auf ein originales Marmorrelief von Berthel Thorvaldsen aus dem Jahr 1815 zurückzuführen ist. Die ausdrucksstarke, polychrome Malerei zeigt die Nacht mit ihren schlafenden Söhnen Hypnos und Thanatos. Der Tisch gelangte 1838 als Schenkung an Maria Pawlowna und wurde in ihren privaten Räumen im Residenzschloss aufgestellt.

// Ort: Schloss Belvedere, Grauer Salon
// Zeit: 17:00 Uhr

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